Mottenkugeltoxizität bei Haustieren: Was Sie wissen müssen

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von Jennifer Coates, DVM

Die Häufigkeit von Mottenkugelvergiftungen bei Haustieren ist recht gering – 158 Fälle wurden dem ASPCA Animal Poison Control Center (APCC) zwischen 2002 und 2004 gemeldet. Aber das wird irrelevant, wenn es Ihr Haustier ist, das krank geworden ist.

Laut APCC sind die meisten dieser Fälle damit verbunden, dass ein Haustier eine Mottenkugel isst, aber Probleme können auch entstehen, wenn sie den Dämpfen ausgesetzt sind, die Mottenkugeln produzieren, oder wenn ihre Haut mit ihnen in Kontakt kommt. Wenn Sie Mottenkugeln in Ihrem Haus haben, müssen Sie wissen, was sie giftig macht und was zu tun ist, wenn Ihr Haustier mit ihnen in Kontakt kommt.

Verschiedene Arten von Mottenkugeln, verschiedene toxische Reaktionen

Zunächst einmal sind Mottenkugeln nicht alle gleich. Sie können zwei verschiedene Wirkstoffe enthalten: Naphthalin oder Paradichlorbenzol (p-Dichlorbenzol). Diese beiden Chemikalien sind nicht nur als Mottenkugeln, sondern auch als Flocken, Kuchen und Kristalle erhältlich. In welcher Form auch immer, Naphthalin ist etwa doppelt so giftig wie Paradichlorbenzol, was bedeutet, dass ein Haustier etwa doppelt so viel Paradichlorbenzol aufnehmen kann, bevor der Tod eintritt. Wenn Sie Mottenkugeln kaufen, sollten Sie daher nach Mottenkugeln suchen, die aus Paradichlorbenzol hergestellt sind.

Die Symptome der Naphthalin- und Paradichlorbenzol-Toxizität sind ebenfalls unterschiedlich. Nach dem Verzehr wirkt sich Naphthalin zunächst auf das Magen-Darm-System aus und verursacht Erbrechen und Appetitlosigkeit, aber die Probleme hören damit nicht auf. Naphthalin schädigt auch die roten Blutkörperchen eines Haustieres und kann zu Anämie, braun gefärbten Schleimhäuten, Schwäche, Lethargie und manchmal zu Krampfanfällen führen. Katarakte und Leberschäden sind ebenfalls möglich. Naphthalin kann auch über die Haut und die Lunge aufgenommen werden, aber die schwerwiegendsten Probleme treten nach der Einnahme auf.

Haustiere, die Paradichlorbenzol fressen, können auch erbrechen, haben dann aber eher Symptome im Zusammenhang mit Funktionsstörungen des Nervensystems, einschließlich Desorientierung, Zittern, Schwierigkeiten beim Laufen, Sabbern, Depression und Krampfanfälle. Es können sich auch Katarakte und Leberschäden entwickeln. In seltenen Fällen sind Schäden an den roten Blutkörperchen und Anämie möglich. Hautkontakt mit Paradichlorbenzol kann zu einem brennenden Gefühl und lokalen Reizungen führen.

Die von Naphthalin und Paradichlorbenzol erzeugten Dämpfe können sehr reizend für Nase, Augen und Lunge sein. Haustiere, die sich in der Nähe von Mottenkugeldämpfen aufhalten, können rote, tränende Augen, eine laufende Nase, Niesen und/oder Husten entwickeln.

Katzen reagieren empfindlicher auf Mottenkugeln als Hunde, aber auch andere Tierarten können nach einer Exposition krank werden. Zum Beispiel haben Tierärzte mehrere Fälle von Vögeln berichtet, die nach dem Einatmen von Mottenkugeldämpfen Symptome wie Lethargie, Schwäche und Atembeschwerden entwickelten. Mindestens ein Vogel starb infolgedessen.

Was ist zu tun, wenn Ihr Haustier durch Mottenkugeln vergiftet wurde?

Der beste Weg, um Haustiere vor Naphthalin und Paradichlorbenzol zu schützen, ist natürlich, sie von Mottenkugeln fernzuhalten (weit weg, wenn es sich um einen Vogel handelt). Aber manchmal, trotz unserer besten Bemühungen, kommen die Tiere doch in Kontakt. Was sollte ein Tierhalter dann tun?

Der Verzehr einer Mottenkugel aus Naphthalin reicht aus, um Katzen und kleine Hunde sehr krank zu machen, so dass diese Situation nicht ignoriert werden sollte. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Haustier eine Mottenkugel gefressen hat (oder auf anderem Wege damit in Berührung gekommen ist), rufen Sie sofort Ihren Tierarzt an. Es kann möglich sein, Ihr Haustier dazu zu bringen, die Mottenkugel zu erbrechen, wenn es sie in den letzten paar Stunden gefressen hat.

Je nach Zustand Ihres Haustieres und je nachdem, wie weit Sie von der Klinik entfernt sind, kann Ihr Tierarzt empfehlen, dass Sie das Erbrechen zu Hause herbeiführen oder dass Sie Ihr Haustier für den Eingriff herbringen. In jedem Fall ist eine weitere Behandlung erforderlich, es sei denn, Sie und Ihr Tierarzt sind sicher, dass Ihr Haustier kein Naphthalin oder Paradichlorbenzol mehr im Körper hat. Diese kann eine Magenspülung (Auswaschen des Magens), die Verabreichung von Aktivkohle oder eine Flüssigkeitstherapie und Medikamente zur Begrenzung von Erbrechen, Krampfanfällen und Schäden an der Leber und dem Magen-Darm-Trakt umfassen. Wenn die Ergebnisse der Blutuntersuchung zeigen, dass Ihr Haustier eine Anämie hat, können auch eine Bluttransfusion und Medikamente, die die roten Blutkörperchen schützen, erforderlich sein.

Welche Art von Mottenkugel hat Ihr Haustier verschluckt?

Da die Behandlung unterschiedlich ausfallen kann, je nachdem, ob die Mottenkugeln mit Naphthalin oder Paradichlorbenzol hergestellt wurden, können Sie und Ihr Tierarzt mit einem einfachen Trick herausfinden, wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Art von Chemikalie in der Mottenkugel enthalten ist, die Ihr Haustier gefressen haben könnte.

• Geben Sie 3-4 Esslöffel Kochsalz in eine halbe Tasse lauwarmes Wasser.
• Mischen Sie gründlich und fügen Sie bei Bedarf zusätzliches Salz hinzu, bis sich kein Salz mehr auflöst.
• Geben Sie eine repräsentative Mottenkugel in die Lösung.
• Naphthalin-Mottenkugeln schwimmen und Paradichlorbenzol-Mottenkugeln sinken.

Referenz

Mottenschutzmittel-Toxikose. Camille DeClementi. Vet Med. Januar 2005;100(1):24-28.

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